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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 130

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 130 — land mußte in dem Frieden zu Luneville (1801) alle Länder auf der linken Rheinseite an Frankreich abtreten. 59» Kaiser Napoleon I. und die Auflösung des Deutschen Reiches. 1. Donapartes Kaiserkrönung (1804). Bonaparte war nun der Beherrscher des mächtigsten Reiches in Europa. Um den Herrschern andrer Länder gleich zu stehen, ließ er sich, nachdem er fünf Jahre die Konfulwürde bekleidet hatte, als N a p 0 l e 0 n I. zum erblichen Kaiser derfranzofen ausrufen. Der Papst mußte eigens von Rom nach Paris kommen, ihn salben und die Krone segnen, die er sich auf das Haupt fetzte. So hatte die Republik nach kurzem Bestände ihr Ende gefunden; in Frankreich, das vor 12 Jahren den Thron feiner Könige umgestürzt hatte, war ein neuer Thron aufgerichtet, den der Sohn eines Advokaten einnahm. Der glanzvollste Hofstaat sollte diesen Thron verherrlichen. Des Kaisers Brüder und Schwestern wurden zu Prinzen und Prinzessinnen erhoben, feine tüchtigsten Generäle zu Marfchällen ernannt, feine obersten Diener mit stolzen Titeln geschmückt. Und da die Kaiserkrone dem Gewaltigen noch nicht genügte, vereinigte er damit bald noch eine zweite Krone. Er fchuf aus dem eroberten Italien ein neues Königreich und machte sich zum König von Italien. 2. Die Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (1805). Im Besitze so großer Macht wurde Napoleon immer gewalttätiger. Fürsten und Völker behandelte er mit empörender Willkür. Da schloffen England, Österreich und Rußland ein Bündnis gegen ihn. Sogleich fetzte Napoleon ein starkes Heer in Bewegung, überschritt den Rhein und gelangte, rasch durch Deutschland vorwärts dringend, bitz zur Kaiserstadt Wien, in die er einrückte. Dann wandte er sich gegen Norden nach Mähren, wo der Kaiser Alexander von Rußland fein Heer mit dem österreichischen unter dem Kaiser Franz vereinigt hatte. Bei Austerlitz unweit Brünn kam es am ersten Jahrestage der Kaiser-krönung Napoleons zur D r e i k a i f e r f ch l a ch 1. Napoleon gewann einen vollständigen Sieg. 3. Der Rheinbund; Auflösung des Deutschen Reiches (1806). Dieser Sieg derfranzofen hatte für Deutschland die traurigsten Folgen. Österreich verlor mehrere feiner schönsten Länder. Einen Teil davon schenkte Napoleon an Bayern und Württemberg, die sich ihm angeschlossen hatten. Ihre Kurfürsten würden zu Königen erhoben und

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 227

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Die Zeiten der Politik. 227 that. Zugleich tauchte aber auch ein gefährliches Freiheitsstreben auf; und von Frankreich herüber lernte man die Majestäten verachten und den Glauben verleugnen. Kein Wunder, daß nun auch Deutschland in den Revoln-tionsjammer Frankreichs hineingeflochten wurde, ans dem es erst 1815 zu neuer, Gott gebe! besserer Blüthe wieder erstand. 5. Oesterreich. § 89. Vieles gieng indessen in jener Periode mit Oesterreich und Preußen vor. Kaiser Ferdinand Iii. ließ es sich angelegen fein, in feinen Erbläudern die Wunden des Krieges zu heilen; sicherte sogar den protestantischen Ungarn 1645 völlige Religionsfreiheit zu. Leopold I. aber (1657 —1705) reizte diese durch unduldsame Härte, so daß sie sich fast lieber den Türken unterwarfen. So fieng 1662 der leidige Türkenkrieg wieder an. Diese hatten noch glückliche Heerführer, die auch 1669 die Insel Kreta den Venetianern abnahmen. Doch zogen sie den Frieden mit Oesterreich vor, das aber alles that, die Ungarn dem Sultan in die Arme zu treibe«. Am Eude beschloß dieser, den aufständischen Tököli zum ungarischen Vasallenkönig zu machen. 230,000 Mann stürmten anno 1683 durch Ungarn und belagerten vom 14. Juli bis 12. Sept. die Hauptstadt Wien, aus der der Kaiser mit Mühe entflohen war. Ihr Lager hatte einen Umfang von sechs Stunden um die Stadt her, und Ludwig Xiv. stand mit ihnen im Bunde. Vor dem Donner der Kanonen wankten die Mauern. Graf Rüdiger von Stahremberg vertheidigte sie zwar tapfer; Bürger Kaufleute und Studenten griffen zu den Waffen und stellten bei Nacht wieder her, was den Tag über entzwei-geschosfeu wurde. Aber die Gefahr wuchs mit jedem Tage. Die Türken unterwühlten auch die Erde und sprengten die Festungswerke in die Luft. Am 4. Sept. flog eine Mine mit solchem Krachen auf, daß die Fenster in der Stadt zersprangen; durch die entstandene Bresche suchten

3. Alte Geschichte - S. 40

1886 - Berlin : Hofmann
40 Erster Teil. Das Altertum. die Teilnahme ein den Volksversammlungen und Gerichtsstbungen eine gewisse Entschädigung (Heliastensolb re.) einführte; b) an den Segnungen der Bildung, indem er z. B den Armeren Eintrittsgeld in die Theater ans der Staatskasse zahlen ließ u. a. nt. Ferner hat er durch den Ban der „langen Mauern" vom Piräeus nach Athen und durch embere Bauten die Stadt befestigt, den Bundesschatz von Delos nach der Akropolis überführen lassen und durch eine feste, aber freisinnige Politik nach außen die Macht Athens zur höchsten Entfaltung gebracht. Ii. Seine Sorge für Kunst und Wissenschaft. Unter Perikles erreichten sowohl die Baukunst, durch die Errichtung großartiger Tempel (Parthenon, Propyläen u. a.), als die Bildhauerei (durch Ausführung der Athenestatuen auf der Akropolis, des Zeus in Olympia u. a.) ihre höchste Vollendung. Auch die Blüte der dramatischen Poesie fällt in diese Zeit (Äschylos, Sophokles, Euripides, Aristophanes); die Geschichtschreibung hat jetzt i£)re berühmtesten Vertreter (Herodot, Thukydibes), und die Philosophie wirb durch hervorragenbe Männer gepflegt, welche auf die kurz nachher eintretend Blüte biefer Wissenschaft vorbereiten. Von dem allen wirb am Ende biefes Abschnittes im Zusammenhang die Rebe sein (vgl. § 22). § 18. Der pelopormesische Krieg. Einer berartigen Machtentfaltung Athens gegenüber wuchs die Eifersucht Spartas, welche durch den obenerwähnten breißigjährigen Frieden nicht beseitigt war, zu einer solchen Höhe, daß zwischen den beiben Mächten bei geringfügigem Anlaß (Epibamnos, Kerkyra, Korinth) ein Zwiespalt und endlich ein langwieriger Krieg ausbrach, 431 den man den peloponnesischen nennt, und der mit Unterbrechungen Bis t)oit 431—404 v. Chr. bauerte. Fast ganz Griechenlanb war an bem-selben beteiligt: auf Athens Seite ftanb ein Teil von Hellas und die Inseln des Bunbes, aus der Spartas fast der ganze Peloponnes. 431 In der ersten Periobe (Archibamischer Krieg), 431—421, ^2i schwankte das Kriegsglück. Vor den Einfällen des peloponnesischen Heeres (König Archibamos) mußten die athenisch Gesinnten sich in die Stadt flüchten, wo nun bei der großen Menschenanhäufung 430 die schreckliche Pest ausbrach (430 ff.). Perikles selbst, nachdem er die ©einigen verloren und trotzdem den Mut der Athener als

4. Der Gutsherr von Vechelde - S. 40

1911 - Braunschweig : Graff
»> »> »> »> »> »> »> »V »> 40 4*4w4w4»4*4w4w4»4w4*4*4*4*4w4r Iv. König Friedrich Ii. war durch den Ausgang des zweiten schlesischen Krieges Herr von Schlesien geblieben; aber die Kaiserin Maria Theresia mochte dennoch die Hoffnung nicht aufgeben, ihm dieses schöne land so bald wie möglich wieder zu entreißen. Allein, das hatte sie erkannt, war Österreich dem aufstrebenden Preußen nicht mehr gewachsen; wenn sie etwas erreichen wollte, mußte sie versuchen, Unterstützung von andern Staaten zu erhalten. Und dazu waren die Aussichten günstig, denn die meisten Nachbarn mißgönnten Preußen fein rasches Aufblühen und fürchteten für ihre eigene Sicherheit, wenn die Macht dieses Staates noch mehr zunähme. Es war Friedrich nicht unbekannt, welche Gesinnungen die Kaiserin gegen ihn hegte, und daß sie unter der Hand versuchte, mit auswärtigen Mächten Bündnisverträge zu schließen zu dem Zwecke, ihm Schlesien wieder zu nehmen und ihn zu dem Hange eines Kurfürsten und Markgrafen von Brandenburg herabzudrücken. Merkwürdigerweise waren es vier Frauen, die danach strebten, Preußen zu demütigen und es um den Cohn feiner beiden siegreichen schlesischen Kriege zu bringen. Da war zunächst die Kaiserin Maria Theresia selbst, als die zunächst Beteiligte. Die zweite war die Kaiserin Elisabeth von Rußland, die von dem witzigen Könige Friedrich ihres sittenlosen Lebenswandels wegen verachtet und mit beißendem Spott überschüttet wurde. Elisabeth erfuhr alles wieder, was Friedrich über sie geäußert hatte. Sie wurde von nun an feine erbittertste Feindin, brach alle Beziehungen zu Preußen ab, und versprach Maria Theresia, sie in einem etwaigen Kriege gegen den verhaßten König zu unterstützen. Als Lohn beanspruchte sie nichts Geringeres als das Herzogtum

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 51

1861 - Eisleben : Reichardt
51 1714 Friede zu Rastatt und Baden. Philipp V. behält Spanien, Karl bekommt die ipan. Niederlande, Mailand, Neapel und (statt Sicilien) S a r d in ie n. 1) Der Kurfürst von Da iern wieder eingesetzt. 1682—1725 Czar Peter der Große. Peter I. regierte anfangs mit seinem Bruder Iwan unter Vormundschaft feiner herrschsüchtigen Schwester Sophie, die ihn zu beseitigen trachtet. Peter stellt sich an die Spitze des Adels, unterdrückt den Aufstand der Strelitzen, schickt seine Schwester in's Kloster. Neugestaltung des Heeres durch den Genfer Le- fort. Ueberhaupt sucht P. die Russen zu civilisi- ren,m) besonders nach seiner großen Reise durch Deutschland, Hollandn) und England. Herbeiziehung von Fremden. Die wegen der Neuerungen aufständi- schen Strelitzen werden grausam bestraft und auf- gelöst. — Peters Gemahlin Katharina aus niede- rem Stande, nach seinem Tode Selbstherrscherin. 1703 Peter der Große gründet Petersburg, o) In In g er m a n n l an d, welches er kurz vorher den Schweden entrissen hatte; denn 1700—1721 Der nordische Krieg gegen Karl Xu. von Schweden. Um den noch unmündigen Karl zu berauben, verbin- det sich Peter mit Dänemark und König August von Polen gegen ihn. Aber Karl, trotz seiner Jugend tapfer, landet auf Seeland und erzwingt von Dä- nemark den Travendaler Frieden. In dems. Jahre 1700 Sieg Karls Xii. bei Narva über Peter den Gr. Mit 8000 Schweden besiegt er 40000 Russen. In den folg. Jahren erobert er Polen, fetzt daselbst den Stanislaus Lescynski auf den Thron, und 1) Diese Insel kam aber schon 1720 an das Haus Savoyen, welches dafür Sicilien herausgeben mußte. Daher Königreich Sar- dinien. Moderne Kleidung befohlen. Die Bärte der Russen, n) Schiffszimmermann in Saardam. v) Die alte Hauptstadt war Moskau, noch jetzt Krönungsstadt der russischen Czaren. 4*

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 232

1861 - Münster : Coppenrath
-1 — 232 — Menzikow unterstützte den Czar bei seiner rastlosen Ge- schäftigkeit, die in der Fremde cingesammelten Erfahrungen in seinen Staat zu verpflanzen. Mit dem Aeußeren machte Peter den Anfang und verbot die langen Kleider und Bärte. Wenn einer mit einem langen Kleide nach alter Art durch's Thor gehen wollte, so mußte er entweder einen Zoll bezahlen, oder unter dem Thore niederknien und sich den Rand so weit ab- schneiden lassen, als er beim Knien auf der Erde schleppte. Nur die Geistlichen und Bauern durften Bärte tragen; Jeder andere aber muße für diese Erlaubniß jährlich hundert Rubel zahlen. Ja, auch jeder Bauer, der mit einem Barte in die Stadt kam, mußte unter dem Thore einen Zoll entrichten. Früher durfte keine russische Frau in die Gesellschaft der Män- ner kommen, sie war bloß auf ihr Haus beschränkt. Peter aber brachte die Sitte auf, daß jede Russin freien Zutritt in dieselbe hatte, sobald sie ausländische Kleidung trug, und führte so durch Annäherung der beiden Geschlechter einen feineren geselligeren Ton ein. Auch legte er Schulen und Buchdrucke- reien an, ließ die vorzüglichsten Werke des Auslandes in die russische Sprache übersetzen, munterte seine Russen auf, ihrer Bildung wegen in's Ausland zu reisen, so wie er es auch gern sah, daß gebildete Fremde in sein Reich kamen. Viele unter den alten Russen konnten sich anfangs in seine Neuerungen nicht finden und murrten; jedoch die sichtbar werdende Veredlung des Volkszustandes trug am Ende, wie in andern Staaten, so auch hier, den Sieg über verjährte Vorurtheile davon. 48. Fortsetzung. Der große nordische Krieg. 1700—1721.*) Karl Xii. König non Schweden. Ein Hauptgegenstand von Peter's Sorge war der See-- handcl; denn nur dieser konnte seinem weiten Reiche inneres *) Gleichzeitig der spanische Erbfolgekrieg.

7. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 30

1872 - Berlin : Wohlgemuth
30 11. Frankreich unter der Regentschaft Kichelieu's und Mafarin's. Auf Heinrich Iv. war in Frankreich fein ihm ganz unhnlicher Sohn Ludwig Xiii. (16101643) gefolgt, während dessen Minder-jhngfe seine Mutter Maria von Medicis die Regentschaft ohne alle Kraft fhrte, bis der Kardinal Richelieu (eigentlich Johann du Plefsis, Bischof von Lu^on) dadurch eine Einflu auf die Staats-gefchfte erlangte, da er einen zwischen der Knigin-Mutter und dem jungen Könige auszubrechen drohenden Krieg durch einen Vergleich beilegte. Richelieu war einer der grten Staatsmnner seiner Zeit, dessen ganzes Streben dahin war,. die knigliche Regierung zu einer ganz unumschrnkten zu machen, indem er von dem Grundsatz aus-ging, da nur derjenige Staat zum grten Ansehen gelangen knne, der durch einen unumschrnkten frstlichen Willen regiert werde. Um diesen Grundsatz zur Geltung zu bringen, entwickelte er eine ungemeine Thtigkeit, und obschon der eigene Bruder des Knigs, der Herzog von Orleans, mehrere Verschwrungen, wie die des Cinq-Mars gegen ihn anstiftete, so wute er doch diese durch krftige, wiewohl oft grausame Maregeln zu unterdrcken. Die knigliche Macht suchte er dadurch zu befestigen, da er die Protestanten unterdrckte, die un-gehorsamen Groen, von denen der Herzog von Montmorency zu er-whnen ist, der 1632 hingerichtet wurde, demthigte, den Handel be-gnstigte und die bewaffnete Macht Frankreichs sowohl zur See wie auf dem Lande vermehrte; vorzugsweise aber auch Oesterreichs Macht zu schwchen strebte. Darum untersttzte er die Protestanten Deutschlands mit ansehnlichen Subsidien, und darum nahm er auch an dem dreiigjhrigen Kriege, nach dem Tode Bernhards von Sachsen-Wei-mar, einen unmittelbaren Antheil. Nach seinem Tode (4. Dec. 1642) fhrte der von ihm zu seinem Nachfolger empfohlene Kardinal Ma-zarin das von ihm angefangene Werk weiter fort. Hatte dieser auch nicht die Umsicht Richelieu's in den Staatsgeschften während der Zeit, wo er in dessen Kabinette arbeitete, sich angeeignet, so war es doch schon viel, da er mit schlauer Gewandtheit die Regentschaft während der Minderjhrigkeit des jungen Knigs Ludwig Xiv. (16431715) sich anzueignen wute. Diesen erzog Mazarin nach dem Grundsatze Richelieu's in einem sehr stren-gen Absolutismus; allein, da er zugleich einen sehr verschwenderischen Hofhalt einfhrte und deshalb das Land mit immer neuen Auflagen drckte, welche das Pariser Parlament zu genehmigen sich weigerte, so rief er dadurch eine starke Gegenpartei, die fogenante Fronde, hervor, an bereit Spitze der Kardinal von Retz stand. In dem hier-durch hervorgerufenen Kriege sah sich der Hof genthigt, Paris zu ver-

8. Deutsche Geschichte vom Ausgange des Mittelalters - S. 172

1910 - Berlin : Singer
— 172 — Gegenüber der Gefahr, die ihm von Frankreich und Sardinien drohte, begehrte Oesterreich die Hilfe des deutschen Bundes und namentlich des preußischen Staates. Es entstand auch eine gewisse nationale Aufregung in Deutschland, die freilich ganz unklar war und eine bedenkliche Neigung entfaltete, reaktionärem Franzosenhaß zu verfallen. Am unklarsten von allen war der preußische Prinzregent, und er setzte sich mit großer Gewalt mitten zwischen zwei Stühle; er mobilisierte das preußische Heer, was eine halbe Drohung gegen Frankreich, und er beanspruchte den Oberbefehl über das deutsche Bundesheer, was eine halbe Drohung gegen Oesterreich war. Die einzige Wirkung dieser sinn- und ziellosen Politik war, daß Frankreich und Oesterreich den Frieden von Villafranca schloffen, durch den Oesterreich die Lombardei an Sardinien abtrat, um sich die Oberherrschaft in Deutschland zu sichern, und daß die preußische Politik einmal wieder das Gespött auf allen europäischen Gassen war. Die nationale Bewegung Deutschlands endete in einem nationalen Katzenjammer, der sich in einem allgemeinen Hader austobte. Da aber keine der hadernden Parteien die Hand an die Wurzel des Uebels, an die dynastische Vielherrschaft in Deutschland, legen wollte, so gebaren die kreisenden Berge nur ein Mäus-letn und dazu ein totes: die papierne Reichsverfassung, die die Frankfurter Nationalversammlung im Frühjahr 1849 beschlossen hatte. Um sie scharte sich der Nationalverein, der im Herbst 1859 entstand, feinen stärksten Stützpunkt in der Bourgeoisie der Mittel- und Kleinstaaten hatte und die Einigung Deutschlands unter der preußischen Spitze aus sein Banner schrieb. In Preußen war die erste Session des neuen Abgeordnetenhauses unter dem Drucke der Kriegsereignisse ohne Ergebnisse verflossen; in der zweiten Session kam das liberale Ministerium mit feiner ersten großen Maßregel ans Tageslicht, mit der Forderung einer umfassenden Heeresreform, die den Staatshaushalt mit einer jährlichen Mehrausgabe von ziemlich zehn Millionen Talern belastete. Vom militärische technischen Standpunkt hatte der Plan in seiner Art Hand und Fuß, zumal da er die allgemeine Wehrpflicht viel gründlicher durchführen wollte, als bis dahin geschehen war. Auch kam er den Wünschen der Bourgeoisie insofern entgegen, als sie sich darüber klar geworden sein mußte, daß die deutsche Einheit unter preußischer Spitze nicht ohne ein schlagfertiges preußisches Heer zu haben war. Aber daneben war die Heeresreorganisation

9. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 324

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
324 in den Händen der Herzoge von Schleswig und der Könige von Dänemark geblieben. Die grösste geschichtliche Bedeutung erhielt es während der von Napoleon I. angeordneten Kontinentalsperre zur Zeit der englischen Blockade (Absperrung) der Elbe, wo es von England besetzt wurde und den Ausgangspunkt des englischen Schmuggel- handels mit dem Festlande bildete. 1814 ward die Insel durch den Kieler Frieden England zugesprochen und blieb 76 Jahre in dessen Besitz, bis 1890 die englische Regierung durch fried- liches Übereinkommen dieses letzte Stück reindeutscher Erde an Deutschland abtrat. Die feierliche Besitzergreifung durch den preussischen Staatsminister von Bötticher fand am 9. August 1890 statt. Schon am folgenden Tage besuchte Kaiser Wilhelm Ii. die Insel und hielt bei der Truppenschau an die Marine folgende Ansprache: „Heute, zwanzig Jahre nach der Schlacht von Wörth, verleibe Ich diese Insel als das letzte Stück deutscher Erde dem deutschen Vaterlande wieder ein, ohne Kampf und ohne Blut. Das Eiland ist dazu berufen, ein Bollwerk zur See zu werden, den deutschen Fischern ein Schutz, ein Stützpunkt für Meine Kriegsschiffe, ein Hort und Schutz für das deutsche Meer gegen jeden Feind, dem es einfallen sollte, ans demselben sich zu zeigen.“ Nach Paul Weigeldt und Ohly. 220. Abseits. 1. Es ist so still; die Heide liegt im warmen Mittagssonnenstrahle; ein rosenroter Schimmer stiegt um ihre alten Gräbermale; die Kräuter blühn; der Heideduft steigt in die blaue Sommerluft. 2. Laufkäfer hasten durchs Gesträuch in ihren goldnen Panzerröckchen; die Bienen hängen, Zweig an Zweig, sich an der Edelheide Glöckchen; die Vögel schwirren aus dem Kraut; die Luft ist voller Lerchenlaut. 3. Ein halb verfallen Schindelhaus steht einsam hier und sonnbeschienen; der Kätner lehnt zur Thür hinaus, behaglich blinzelnd nach den Bienen; sein Junge auf dem Stein davor schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr. 4. Kaum zittert durch die Mittagsruh ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten; dem Alten fällt die Wimper zu; er träumt von seinen Honigernten. — Kein Klang der aufgeregten Zeit drang noch in diese Einsamkeit. Th. Storm.

10. Geschichtlicher Leitfaden für Anfänger - S. 120

1886 - Kreuznach : Voigtländer
— 120 — 1827 Ii. Die neueste Zeit 1815—x. § 92. Hauptbegebenheiten von 1815—1830, 1. Die Losreißnng der amerikanischen Kolonieen von Spanien und Portugal. Nach dem Sturze des uapoleonischen Weltreichs traten die fünf Großmächte: Österreich, Frankreich, England, Preußen und Rußland an die Spitze der europäischen Angelegenheiten und wußten längere Zeit den äußeren Frieden aufrecht zu erhalten. Zu inneren Kämpfen kam es dagegen namentlich in Spanien und Portugal. Während derselben rissen sich die sämtlichen spanischen Kolonieen auf dem Festlande von Amerika, vorzüglich durch Simon Bolivar, vom Mutterlande los und gestalteten sich zu den Republiken Columbia (das später sich in die drei Staaten Neugranada, Venezuela und Ecuador teilte), la Plata, Uruguay Chile, Peru, Bolivia, Paraguay, Guatemala, Mexiko. Von Portugal trennte sich Brasilien und wurde (1822) ein selbständiges Kaiserreich. 2. Der griechische Freiheitskrieg 1821—1829. Die Griechen begannen 1821 einen achtjährigen Kampf, um das vierhundertjährige Joch der Türkenherrschaft abzuwerfen. So heldenmütig sie, unterstützt von zahlreichen Griechenfreunden (Philhellenen) aus andern Ländern, zu Wasser und zu Lande kämpften, eroberte doch Ibrahim Pascha, der Sohn des Statthalters Mehemed Ali von Ägypten, für den Sultan die abgefallene Halbinsel Morea wieder, nahm die ruhmvoll verteidigte Festung Mesolongi ein und brachte Griechenland dem Untergauge nahe, als England, Frankreich und Rußland sich für seine Rettung verbanden. Ihre vereinigte Flotte besiegte die Türken in der Seeschlacht bei Navarin, und ein französisches Heer nötigte den Ibrahim, Morea zu räumen. Im Jahre 1829 mußte die Türkei die Unabhängigkeit Griechenlands anerkennen.
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